Unter einer Rebellion (aus dem Lateinischen rebellio – Aufstand / Empörung) verstehen wir auf der einen Seite den oft gewalttätigen Aufstand einer Bevölkerungsgruppe gegen die herrschende Ordnung, gegen Ungerechtigkeit, Unterdrückung, Autorität oder Macht. Getrieben von Angst, Ohnmacht, Hilflosigkeit oder dem Zorn über die bestehenden Verhältnisse und manipuliert von einer Person oder Gruppe, die nach Macht strebt, organisieren sich Menschen, um endlich etwas zu verändern.
Auf der anderen Seite bezeichnen wir das gewaltfreie Aufbegehren der Jugend gegen die Spießigkeit der Alten ebenfalls als Rebellion. Die Jugend widersetzt sich Verhaltensregeln, Kleiderordnungen, Lebensstil, Traditionen und Selbstverständlichkeiten der vorhergehenden Generation. Getrieben von Trotz, Angst, Hilflosigkeit und Ohnmacht, sowie dem Zorn über die bestehenden Verhältnisse, wollen sie – manipuliert von den Medien und der Werbung der Konzerne – anders sein. Sie wollen es besser machen als ihre Eltern.
Zwischen diesen beiden Extremen gibt es unzählige Facetten von scheinbarer Veränderung, fragwürdiger Befreiung, zweifelhafter Gleichberechtigung, Zerstörung oder Selbstzerstörung. Und egal, ob es tatsächlich ums nackte Überleben geht oder nur darum, andere Musik hören zu wollen: ein Rebell empfindet sein Anliegen immer als existenziell. Grundsätzlich sind diese Rebellionen allerdings nicht erfolgreich, sie führen zwar gelegentlich zu Gesetzesänderungen (z.B. Rassentrennung, Abtreibung, Homosexualität), aber sie bewirken weder tiefgreifende Entwicklungen in den Köpfen und Herzen der Menschen, noch entstehen mehr Menschlichkeit und Liebe im Umgang miteinander.
- Wenn der bewaffnete Aufstand gelingt, übernehmen die Aufständischen die Macht und unterdrücken von nun an die anderen.
- Wenn die Jugendlichen erwachsen werden, verleugnen die allermeisten ihre Rebellion als Jugendsünde und ergeben sich in die scheinbar alternativlosen Zwänge und Pflichten des Erwachsenseins. Sie verwechseln Anpassung aus Angst – mit Verantwortung und Authentizität. Sie ertragen das gleiche konservativ-spießige Leben wie ihre Eltern und geben die Prägungen und Konditionierungen, unter denen sie selbst litten und leiden, nahezu unverändert an ihre Kinder weiter.
Der gewöhnliche Rebell will die Familie, die Regierung, die Gesellschaft oder auch gleich die ganze Welt verändern, selbst will er aber so bleiben wie er ist. Er glaubt, wenn die anderen sich ändern oder weg sind oder er woanders hingeht, wird alles besser und er kann endlich glücklich sein.
Rebellion ist nicht Revolution, es geht nicht darum zu kämpfen um äußere Umstände zu verändern, es geht einzig und allein darum Dein inneres zu verändern. Dich zu entdecken, Dich zu befreien, Dich zu lieben und Selbst zu sein um Deine Potentiale zu entfalten und Dich in Deine Echtheit (Authentizität) zu entwickeln – unabhängig und frei – vom Objekt zum Subjekt zum Individuum.