Und der ich bin, grüßt trauernd Den, der ich könnte sein!

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Ich umarme mich selbst | Rebellion | Thomas Maria Quack, Heilpraktiker für Psychotherapie | Praxis für Selbsterfahrung und Psychotherapie

Doch nun vergebens rank ich mich empor,
es sprengt von oben kein Gedanke,
den Ring, der mich beengt.

Da fühl ich denn mich schauernd,
wie niemals noch – allein.
Und der ich bin grüßt trauernd
den der ich könnte sein!

– Friedrich Hebbel

Als ich vor einer Weile, im Brennstoff #43 dieses Gedicht las, war ich sehr berührt und bin es immer noch.

Diese wenigen Zeilen beschreiben die ganze Katastrophe, in der Du dich befindest. Du strebst nach Erfolg, Wohlstand, Anerkennung und Zugehörigkeit. Um gesehen zu werden und von anderen zu hören, wie wichtig und wertvoll Du bist – vergibst Du dich, erlaubst ihnen, Deine Grenzen zu verletzen und Deinen Raum einzunehmen. Für ein wenig Bestätigung bist Du bereit, Dich komplett aufzugeben. Doch egal, wie sehr Du dich bemühst und egal, wie erfolgreich Du bist und wie viel Wohlstand Du angehäuft hast – Du bleibst Dein eigener Gefangener, in einer statischen Welt, die von rationalen Gedanken, Vorstellungen und Regeln beherrscht wird.

Schon mit Deiner Zeugung wurden Informationen übertragen, die nicht zu Dir gehören und einen Schatten auf den werfen, der Du wirklich bist. Danach folgen: Prägungen, Konditionierungen und Traumatisierungen, die Dein wahres Selbst immer mehr in Bedrängnis bringen. Um zu überleben, bildest Du einen Schutzpanzer um Dein wahres Selbst. Im Lauf der Zeit wird dieser zu Deinem Gefängnis. Du zeigst nur noch das von Dir, von dem Du weißt, dass es in Deinem Umfeld akzeptiert wird und Dir nicht gefährlich werden kann. Deine Gefühle und Deine Kraft lässt Du hinter Deinem Schutzpanzer verkümmern. Du gibst Dich auf und vergisst den, der Du wirklich bist.

Irgendwann kommt der Tag, an dem Du beginnst, die Isolation wahrzunehmen, in der Du dich befindest, die Enge und die Einsamkeit. Egal wie sehr Du dich bemühst, Du bist nicht wirklich glücklich, etwas fehlt. Im Glanz des Erfolgs erkennst Du einen schwachen Schimmer Deiner unterdrückten Kraft.

Und der, der Du bist grüßt trauernd den, der Du sein könntest!



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