Diktatur des Kapitals

Die Diktatur des Kapitals ist nicht so leicht zu erkennen, weil sie als Wohltäter auftritt. Gewalt, Manipulation und Kontrolle werden sehr geschickt hinter vermeintlichem Wohlstand und einem Überangebot an Konsumgütern, die für fast alle erschwinglich sind, verschleiert. Wir lassen uns nur allzu gerne verführen, stellen keine Fragen solange es uns „gut“ geht und sind für diese „schöne“ Welt sogar bereit, uns von uns selbst abzuwenden. Solange wir einigermaßen mithalten können, unterdrücken wir unsere Gefühle und verbergen unsere Ängste hinter glatten, angepassten Fassaden. Wir tun alles, um nicht aufzufallen.

Was wir in der äußeren Welt nicht erreichen können, erschaffen wir in unserer Fantasie. In der bunten Welt der Bilder ergötzen wir uns an den scheinbar Erfolgreichen¹⁾. Irgendwann, so hoffen wir, gehören auch wir dazu. Die Illusion ist so stabil, dass wir uns selbst schon lange vergessen haben – wir sind uns fremd geworden. Jeder, der uns an uns selbst erinnert, wird zum Feind und jede Situation, die uns in Kontakt mit uns selbst bringt, löst eine Panikattacke aus. Die ständige Angst nicht mithalten zu können frisst uns auf.

Erfolgreich¹⁾
Nicht durch Arbeit, sondern durch Erfolg zu Reichtum kommen war vermutlich zu keiner Zeit so wahr wie derzeit.